Re: Definition fuer Liebe - SPLIT it!


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Abgeschickt von die Splitterin am 22 Oktober, 2002 um 12:15:06:

Antwort auf: Definition fuer Liebe von ?Hansi? am 20 Oktober, 2002 um 23:57:32:

hallo auch,

: Liebe bedeutet nicht,
: sich staendig einander
: anzusehen, sondern
: gemeinsam in die gleiche
: Richtung zu blicken.

auch wenn ich die wohl trockendste frau in meinem umfeld bin, so muss ich obiges unterstreichen. "in dieselbe richtung blicken" bedeutet nicht, gleicher meinung zu sein. es fuehren viele wege nach rom.
"liebe", dies im volksmunde allumfassende wort, wuerde ich viel eher aufsplitten in zwei in einer partnerschaft (wie lange diese auch immer dauert [hierzu schaue weiter unten]) spielende faktoren.

1) kleinhirn-gesteuerte triebe. lust. "verliebtheit", reproduktionsdrang, sex.
2) vernunft, verantwortungsbewusstsein, investitionssicherung

ersteres basiert auf schoenheit (oder in anderen worten "parasitenresistenz"), auf genetischer variablitaet ("immunkompatibel"), pheromone und hormonen (+einiges mehr)

zweiteres, in der stirngegen des hirnes angesiedelt [entwickelt sich beim primaten erst in der pubertaet], regelt einen teil des sozialen verhaltens. abwaegen, was der partnerschaft zutraeglich ist, was nicht.

: So etwas, das passiert doch hoechstens am Anfang einer Beziehung und kann
: auf Dauer nicht gut gehen. Derjenige, der sich dauernd selbst verleugnet -
: und wenn´s auch nur aus "Liebe" zum anderen ist -, der wird mit der Zeit
: entweder depressiv oder aggressiv oder beides.

ich stimme dir 100% zu, dass ein hinbiegen der eigenen meinung bis zur selbstverleugnung nicht der richtige weg sein kann. aber in die gleiche richtung schauen kann man auch auf umwegen.

: Ach ja, meine sicherlich in den Augen mancher (ebenfalls) hinkende
: Definition fuer Liebe lautet so:

: (Partnerschaftliche) Liebe bedeutet,
: immer und immer wieder auf
: den anderen zuzugehen, ihn so
: zu akzeptieren wie er ist,
: auch wenn man sein Verhalten
: manchmal nicht versteht,
: und ihn nicht versuchen zu aendern,
: da man sowieso nur sich selbst aendern kann.

das bedeutet, dass der partner vorsichtig gewaehlt sein sollte. man kann nur jemanden akzeptieren, wenn die ungefaehre richtung der denkweise einigermassen kompatibel ist. dann kann man auch in die gleiche richtung (mit verschiedenen denk-aromas) schauen.

frauen haben hier einen evolutionsbiologischen strategischen vorteil. da sie das groessere investitionsrisiko bei der paarung eingehen, sind sie vorsichtiger. (sie koennte riskieren, dass das maennchen sich lediglich als samenverpruehender genspender entpuppt und wird deshalb noch mehr "qualitaeten" als nur die reine ueberlebensfitness pruefen)

:
: Auf der Basis meiner Def. f. Liebe ist es den Partnern moeglich, sich
: geistig und emotional zu entfalten. Bei dieser Art von Liebe haben beide
: Partner Luft zum Atmen. Wenn zwei auf dieser Basis eine Ehe gruenden, dann
: ist ein dauerhafter Bestand dieser Partnerschaft sehr wahrscheinlich.

vergessen wir aber nicht, dass wir (homo sapiens sapiens) erst seit ca 4000-6000 jahren mit der institution "ehe" herumprobieren. in den 40000 jahren existenz des HSS ein eher kurzes kapitel. ob es sich bewaehrt, ist eher fraglich - denn der mensch ist polygam veranlagt. (der mensch = maennlein wie weiblein) - nicht parallel, sondern sequentiell.

man nennt dies "lebensabschnittspartner".

nicht, dass ich eine lebenslange bindung in form von "ehe" oder was auch immer ablehne. ganz im gegenteil: es ist sehr romantisch - aber oft utopie


: fundamentalen Streitigkeiten, zum Tod der Liebe und somit auch zum Tod der
: Partnerbeziehung. (Die am meisten Leidtragenden, das sind dann die
: betroffenen Kinder - wuerde ich mal sagen.)

dazu muss ich sagen, dass die kinder wohl leiden, ja. ABER: es ist alles sache der aufklaerung. wenn man mit rosa-verhuellter sicht durch das leben geht und der realitaet nicht ins gesicht schaut, dann riskiert man, diese naive lebenshaltung (auch wenn sie noch so romantisch sein mag) auf die kinder zu projizieren. eine welt kann zerbrechen, wenn man den kindern vorgaukelt, dass alles immer in butter ist.

man sollte den kindern vielmehr realitaet beibringen (wie es in der natur auch geschieht) und nicht eine traumwelt vorgaukeln. damit kann man, sollte eine beziehung wirklich laengere zeit andauern, diese umso mehr geniessen und schatzen.

wenn man auch von althergebrachten "nie-und-nimmer-sich-trennen"-mythen ablaesst und vernuft walten laesst - SICH ZU TRENNEN GETRAUT - dann geschieht dies BEVOR es zu streitigkeiten ausartet, und auf einer freundschaftlichen basis.

damit leiden die kinder dann auch weniger; denn sie werden nicht zwischen keifenden eltern hin-und-hergerissen.


den unteren teil deines e-mails ueber goetter, apostel und propheten will ich nicht kommentieren, da ich ohne goetter lebe. aber jedem(r), wie ihm/ihr beliebt.

herzlichst,


elena


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