Der Mythos vom Sinn und Zweck


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Abgeschickt von Ronda am 12 Dezember, 2002 um 22:10:53:

Hallo Leute

ich dachte mir, ich werfe mal ein anderes Thema ein. Zur Geschichte: mein bester Kumpel und Freund, der mit seinem Freund zusammenwohnt wären insofern prädestiniert, eine Kind grosszuziehen, als alle beide pure Toleranz leben.
Mein Kumpel (PHD) und sein Freund (2 mal MSc) bringen ideale Voraussetzungen von intellektueller, sowie finanzieller Seite her. Zudem sind beide sehr kinderlieb. Aber wie es so ist, wird ihnen Stein um Stein bei der Adoption eines Kindes in den Weg gestellt.

Die faule Ausrede dabei ist: "Es ist einem Kinde nicht zumutbar, bei homosexuellen Eltern aufzuwachsen. Es könnte ja auch so werden. Und der Zweck einer Ehe oder eheähnlichen Gemeinschaft ist der der Vermehrung".

Stop!!! Ehe ist ein Konstrukt. Vermehrung geht oft damit einher ... bei den meisten hominiden Völkern. Es gibt jedoch Ausnahmen: z.B. die Moso (Himalaya) ...

Obschon sich bei sexuell fortpflanzenden Spezies die Befruchtung als Fortpflanzungsmethode entwickelt hat, so sind doch bei vielen Tieren Männchen und Weibchen nur zu Paarungszwecken zusammen. Nach der Paarung gehen sie wieder getrennte Wege. Es gibt verschiedenste Fortpflanzungsarten, von asexuell über sexuell, und im sexuellen Bereich männchen-weibchen, nur weibchen, neutral mit neutral, ... soviele Möglichkeiten.
Warum soll beim Menschen ein aus religiösen Überzeugungen erfundenes rituelles Zusammenleben als für jeden gültig erachtet werden?
Warum soll es jemandem verwehrt bleiben, sich dem eigenen Geschlecht zugeneigt zu fühlen, und allenfalls nur zur Reproduktion sich mit Andersgeschlechtlichen sexuell einzulassen (sofern dieses andersgeschlechtliche Individuum genau dasselbe auch verfolgt)?
Warum sollte dies "schlecht" sein? Aus wessen Ansicht?

Das Schlagwort "Kinder von homosexuellen Eltern werden es schwer haben" - ist eine Zumutung an freiheitliches Denken.


Man stelle sich einmal vor: nur weil die Gesellschaft absolut intolerant ist, und anstatt nett sein und Freundschaft suchen den Kindern in jüngstem Alter Hass zu schüren eingepfercht wird, sollen liebe und nette Menschen keinem Kind eine wundervolle Jugend geben dürfen. "Das Kind mit homosexuellen Eltern könnte in der Schule ja von den anderen gehänselt werden".


Hätten die Eltern "hänselnder" Kinder Toleranz vorgelebt, gäbe es solche Situationen nicht.


Dass schwule oder lesbische Paare keine Kinder adoptieren dürfen, ist eine absolute Frechheit. Wenn einer Person Lebenspräferenz es ist, das gleiche Geschlecht zu lieben, dann soll dies doch nicht schlecht geredet werden.
Einem Christen wird auch nicht vorgeworfen, ein Christ zu sein, und deshalb kein Kind adoptieren zu dürfen. Auch einem sozialistisch denkenden Paar wird nicht wegen deren Lebenshaltung die Adoption eines Kindes verwehrt.

Die faule Ausrede, dass das Kind ja auch "schwul" oder "lesbisch" werden könnte hinkt gewaltig. Was daran soll denn schlecht sein? Was? Dass sie sich nicht vermehren und noch mehr zur Überbevölkerung beitragen?

Wenn jemand homosexuell ist, so stört dies niemanden physisch. Mag sein, dass jemand sich in seiner Ethik gestört fühlt, wenn er ein homosexuelles Paar sieht. Aber genauso wird dieser sich gestört fühlende sich daran stören, wenn ein Mann mit rot-braunen Haaren eine schwarzhaarige Frau küsst. Oder zwei linkshändige Heteros miteinander turteln.

Ethische Störfaktoren sind Präferenzfilter, welche sich eine Person, immer intoleranter werdend, aufgebaut hat. Es stört jedoch in keinem Falle physisch. Der sich gestört fühlende Hetero wird weder von seinem Platz im Zug verdrängt, noch muss er vor dem Fernseher auf dem Kopf stehend die Nachrichten gucken ...

Homosexualität stört nicht physisch, und wer sich psychisch, oder in seinem "ethischen" Empfinden gestört fühlt, der soll mit seinem Problem selbst fertig werden. Er soll aber nicht seine Komplexe und inneren Konflikte auf anderen austragen, und homosexuelle in ihrer physischen Freiheit einschränken versuchen. Dies schliesst auch die Freiheit ein, einem Waisenkind ein zuhause geben zu können.

Ist es nicht der Sinn und Zweck der Erziehung, ein Kind zu einem dem Umfeld und der Umwelt zuträglichen Teil der Natur zu erziehen? Ob es sich nun bis zum Schluss entscheidet, hetero- oder homosexuell zu sein, ist doch total egal.

In dem Sinne erachte ich es als unser Pflicht, endlich verknöcherte und nicht zeitgemässe (und nie zeitgemäss gewesene) Gesetze aufzugeben?

Endlich DAS Wort im Sinne zu begreifen und zu leben, welches einen Segen für die Menschheit darstellen würde?: TOLERANZ.

Es ist traurig, dass mein Kollege, welcher soviel Liebe und Weisheit weiterzugeben hätte, dies aus der irrigen Meinung des Fussvolkes nicht darf, dass "schwul sein" etwas schlechtes ist.


Was denkt ihr in diesem Forum zu diesem Thema?


Herzliche Grüsse,


Ronda


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