Impuls:
Rückwärts
Würdet ihr gerne in den Alten
Zeiten leben? War da nicht alles viel besser? Ganze
Gruppen von Menschen möchten das Rad der Geschichte gerne
zurückdrehen: Neonazis brüllen: Deutschland,
Deutschland über alles in der Welt! und meinen das
großdeutsche Reich. In Amerika heißt das: Make
Amerika great again. Die Briten wollen mit dem Brexit
zurück zur stolzen Seemacht. Erdogan möchte das
Großtürkische Reich wieder errichten u.s.w. Jeder
wünscht sich mehr Einfluss und will zurück zu früherer
Größe.
Auch unter Christen findet man solche
Gedanken: Früher, da hatten wir drei (!) Gottesdienste am
Sonntag, die Gebetsstunden waren voll und ein Gottesdienst
dauerte schon mal drei Stunden. Wir hatten noch unsere
Bibelstunde und dadurch eine hervorragende Bibelkenntnis. Heute
dagegen.... Man will zurück zur früheren Frömmigkeit.
Die
Israeliten dachten ebenso: Damals in Ägypten waren wir zwar
Sklaven, aber es gab wenigstens ausreichend zu essen. Was soll
diese ewige Herumzieherei in der Wüste? murrten sie. Sie ist
anstrengend und krankmachend und welcher Freiheit
gehen wir da eigentlich entgegen? Ob alles stimmt, was uns Gott
durch Mose verkündet? Lieber zurück zur
Scheinsicherheit ägyptischer Fleischtöpfe, als in eine
ungewisse Zukunft.
Aber
ein Zurück gibt es nicht. Weder für Völker, noch
für Fromme, noch für dich oder mich. Denn
Vergangenes heißt so, weil es vergangen ist, da ist nichts
mehr, was sich verändern oder gestalten lässt. Das geht
nur im Hier und Heute. V o r uns liegt die Chance unseres Lebens.
Manchmal scheinen auch wir auf einer Wüstenwanderung zu
sein, vielleicht gerade jetzt in diesen ungewohnten Zeiten. Wir
sind die Probleme leid, die uns bedrängen und müde
machen. Aber vorwärts zu gehen und rückwärts zu
schauen, ist keine Lösung, wir ecken nur an und alles wird
schlimmer. Jesus sagt: »Wer beim Pflügen nach hinten
schaut, den kann Gott in seinem Reich nicht brauchen.«
(Lukas 9:62)
Wir sollten nach vorne schauen, auf unser
Ziel, das jeden Tag ein Stückchen näher rückt. Wer
hat schon so ein großartiges Ziel, wie es uns als Christen
geschenkt wurde? Warum fürchten wir uns dann vor der
Zukunft? Sie bringt uns Gott und seiner Verheißung näher.
Der
Weg durch die Wüste führt zu ihm. Darum heißt es
in einem alten Kirchenlied:
Nun
aufwärts froh den Blick gewandt und vorwärts fest den
Schritt. Wir
gehn an unsers Meisters Hand und unser Herr geht mit. Sei
gesegnet!
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