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Die kranke Prinzessin |
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Plitsch..,
Platsch..., es hörte sich lustig an, wenn die kleinen
Steine auf den See trafen und dann untergingen. Plitsch...,
Platsch... Aber eigentlich sollten sie gar nicht
untergehen, sondern auf den Seerosenblättern liegen bleiben
und auf gar keinen Fall von ihnen herunter ins Wasser rutschen.
Denn das war die Regel des Spiels, das sich die Prinzessin für
heute ausgedacht hatte. Sie wollte es schaffen, sieben kleine
Kieselsteine vom Ufer aus auf die Seerosenblätter zu
werfen, aber das war gar nicht so einfach, denn die
Seerosenblätter waren nicht groß, recht glatt und
ziemlich weit draußen auf dem See. Noch dazu wurden sie
von den sanften Wellen des Wassers geschaukelt und so waren erst
fünf Steine auf ihnen sicher gelandet. |
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Was
ist mit mir geschehen?, fragte die Prinzessin noch immer
etwas verwirrt. Krank,
wieso bin ich krank?, fragte die Prinzessin ungläubig.
Tatsächlich, auch ohne Medizin und Doktor ging es der Prinzessin jeden Tag ein bisschen besser. Das Fieber sank, sie trank viel und blieb brav im Bett liegen, Anna las ihr dann und wann eine Geschichte vor und die Magd, die so schön Laute spielen konnte, sang ganz fröhliche Lieder mit ihr. Der Knecht brachte ihr ein wenig weiches Stroh zum Flechten und so wurde ihr nie langweilig. Sie wurde mit gutem Essen, gesundem Spinat, Karotten und Kürbis verwöhnt und bald konnte sie wieder aufstehen und im Schlosshof mit Murmeln spielen und den Gräsern vor dem Schloss Feengeschichten erzählen. Als
dann eines Tages eine Kutsche durch das Tor kam und ihre Mutter,
die Königin, herausstieg, fiel sie ihr um den Hals und
rief: Mama, stell dir vor, ich war krank und bin von ganz
alleine, ohne Doktor oder Medizin wieder gesund geworden!
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©P.Eitner, Bild: KI |